Behandlungs­felder

Die Logopädie befasst sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsfelder und Störungsbilder. Dadurch ist der Beruf extrem facetten- und abwechslungsreich.

Die jüngsten Patienten kommen mit wenigen Monaten bereits zu uns (u.a. Behandlung von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Ess- und Fütterstörungen, Hörstörungen). Die meisten unserer jungen Patienten kommen zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr zu uns (häufig mit Sprachentwicklungsauffälligkeiten, hierbei v.a. Aussprache, Wortschatz, grammatikalische Entwicklung). Ab dem fünften Lebensjahr beginnt die Vorbereitung auf die Schule – Kinder, die erst dann zu uns kommen, können das /sch/ noch nicht, lispeln oder haben noch mit verschiedenen grammatikalischen Strukturen (Partizip Perfekt, Akkusativ, Dativ) Schwierigkeiten.

Während der Schulzeit werden gelegentlich Auffälligkeiten beim Hören und der Verarbeitung von auditiven Reizen deutlich, die zu Problemen im Lese-Rechtschreib-Erwerb führen können. Auch hier hilft in beiden Fällen die Logopädie.

In dieser Zeit werden auch einige Kinder und Jugendliche vom Kieferorthopäden und Zahnarzt an die Logopädie verwiesen, da es zu Unregelmäßigkeiten beim Schlucken kommt oder die Lippen-, Wangen- und Zungenmuskulatur nicht ausreichend gekräftigt ist, wodurch die Zunge gegen die Zähne drückt und es zu Zahnfehlstellungen kommen kann.

Im weiteren Lebensverlauf unterstützen wir bei Stimmschwierigkeiten (z.B. länger andauernde Heiserkeit, fehlende Kraft, Tragfähigkeit oder Belastbarkeit der Stimme).

Auch kommt es infolge verschiedener Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Multipler Sklerose, Morbus Parkinson, Demenz, Hirn- oder Kehlkopftumoren), Unfällen oder Operationen zu Beeinträchtigungen, bei denen die Logopädie hilft: Kommunikation (Lesen, Schreiben, Sprache und Sprechmotorik, Sprachverständnis, Stimme) und Schlucken.

Weitere Behandlungsfelder der Logopädie sind Redeflussstörungen (Stottern, Poltern), Behandlung nach einer Laryngektomie, Therapie bei Mehrfachbehinderungen, Lähmungen der Gesichts-/Geruchs- oder Geschmacksnerven, Atemschwierigkeiten infolge von Lungenerkrankungen (z.B. COPD, Asthma oder auch COVID-19), Prävention von Stimmstörungen, Näseln.