Tiergestützte Therapie

Die positive Wirkung von Tieren auf das Lernverhalten und das Wohlbefinden vieler Menschen wird immer bekannter und bekommt einen steigenden Stellenwert auch im therapeutischen Umfeld. Für den Einsatz in der Logopädie werden vorwiegend Hunde gewählt, da diese durch ihre menschenbezogene Art besonders geeignet sind.

Auch in unserer Praxis besteht die Möglichkeit von tiergestützter Arbeit durch das Therapiebegleithundeteam bestehend aus Ulrike Holzäpfel und dem Border Collie Ole.

Ole wurde am 22. Januar 2019 in Troisdorf geboren. Schon als Welpe und Junghund begleitete er Andreas und Ulrike Holzäpfel in die Praxis. Er sollte sich von klein auf an die Umgebungsreize in den Räumen und während der Therapien gewöhnen, damit er lernt, auch in diesem Umfeld zu entspannen.

Von Beginn an ließ er Patienten- und Angehörigenherzen schmelzen, ohne dafür im aktiven Einsatz zu sein. Die gesamte Atmosphäre veränderte sich und Kinder wie auch Erwachsene waren aufgeschlossener und gelöster in den Therapien.



Um Ole allerdings fundiert und kontrolliert einsetzen zu können, ist eine umfassende Ausbildung notwendig. Bereits im Welpenalter wurde mit regelmäßigem Training in der Hundeschule begonnen, was ab dem Junghundealter durch Frühförderung zum therapeutischen Einsatz unterstützt wurde. Im Juni 2020 begann dann die Ausbildung zum Therapiebegleithundeteam an der Steinfurter Akademie für tiergestützte Therapie (SATTT) im Westerwald, die im Oktober des gleichen Jahres mit dem Bestehen der Abschlussprüfungen erfolgreich absolviert wurde. Viele theoretische und praktische Module, Hausarbeiten und Fallbesprechungen sorgten für ein umfangreiches Repertoire an Wissen und Einsatzmöglichkeiten.

Ein Schwerpunkt wurde darauf gelegt, den Hund gut einschätzen zu lernen, seine Stress- und Beschwichtigungssignale zu erkennen, sie zu deuten und darauf adäquat zu reagieren. Nur ein ausgeglichener und glücklicher Hund kann in der Therapie für den Patienten einen Mehrwert darstellen.


Ein Hund - auch ein Therapiehund - kann natürlich keine Behandlung alleine durchführen oder ersetzen, bringt keinem Kind sprechen bei und heilt auch kein Stottern. Seine Wirkung geht viel tiefer. Er erleichtert die Kontaktaufnahme, regt zu Kommunikation an und motiviert auch zu Aufgaben, die nicht so viel Spaß machen und vielleicht sogar anstrengend sind. Ihm ist es egal, wie die Menschen aussehen und ob sie fehlerhaft oder überhaupt nicht sprechen.

Natürlich ist die Arbeit für Ole auch anstrengend. Immer wieder kommen neue Menschen in den Therapieraum, begrüßen ihn, möchten ihn streicheln und brauchen ihn als Unterstützung. Daher kann er auch nicht in jeder Behandlung anwesend und aktiv sein.

Der Einsatz ist nur dann sinnvoll, wenn die Therapieziele dadurch effektiver und schneller erreicht werden können.
Dies kann zu Beginn der Behandlung oder im weiteren Verlauf gemeinsam überlegt werden.