Rechenschwäche / Dyskalkulie

Rechenschwäche und Dyskalkulie sind Begriffe, die Schwierigkeiten im mathematischen Bereich beschreiben. Menschen mit Rechenschwäche haben generelle Probleme beim Rechnen, während Dyskalkulie eine spezifische Entwicklungsstörung darstellt. Die genauen Ursachen sind vielfältig und können sowohl genetische Faktoren als auch Umweltfaktoren umfassen.

Begleiterscheinungen können eine eingeschränkte Fähigkeit zur mathematischen Konzeptbildung, Schwierigkeiten beim Erlernen mathematischer Fakten und Probleme bei der Anwendung mathematischer Strategien sein.

Dyskalkulie ist von Legasthenie, ADHS und AVWS abzugrenzen. Legasthenie bezieht sich auf Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, während Dyskalkulie spezifische Probleme im mathematischen Bereich betrifft. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine neurologische Störung, die sich auf Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auswirkt, während Dyskalkulie eine spezifische Beeinträchtigung des mathematischen Denkens darstellt. AVWS (Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung) betrifft die Verarbeitung von auditiven Informationen und kann sich auf das Verstehen mathematischer Konzepte auswirken, steht jedoch nicht direkt in Verbindung mit mathematischen Berechnungen.

Für die Behandlung von Rechenschwäche und Dyskalkulie gibt es verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit ist die Förderung mathematischer Basiskompetenzen durch gezieltes Training. Dies beinhaltet Übungen zur Verbesserung der Zahlverarbeitung, des Mengenverständnisses und der Rechenfertigkeiten. Ein weiterer Ansatz ist die Förderung des mathematischen Verständnisses durch den Einsatz anschaulicher Materialien und konkreter Beispiele. Dies hilft den Betroffenen, mathematische Konzepte besser zu verstehen und anzuwenden.
Ein weiterer Behandlungsansatz besteht darin, die Metakognition zu fördern, also das Bewusstsein über die eigenen Lernstrategien und -prozesse. Indem die Betroffenen lernen, ihre Denk- und Lösungsstrategien zu reflektieren und zu verbessern, können sie ihre mathematischen Fähigkeiten stärken.

Während bei einer Rechenschwäche die Unterstützung durch einen Nachhilfeleherer ausreichend sein kann, ist die individuelle Förderung durch spezialisierte Therapeuten für die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse sinnvoll.
Zudem kann die Einbeziehung der Eltern und Lehrkräfte eine wichtige Rolle spielen, um das Verständnis für die Schwierigkeiten des Kindes zu fördern und Unterstützung im schulischen Alltag zu bieten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des Behandlungsansatzes individuell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Einzelnen abgestimmt werden sollte. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Unterstützung sind entscheidend, um den Betroffenen bei der Bewältigung ihrer mathematischen Herausforderungen zu helfen und ihre Teilhabe am schulischen und gesellschaftlichen Leben zu verbessern.

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